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Energieaufkommen in Österreich
 
Österreichs Energiewirtschaft ist gegenwärtig zu drei Viertel auf fossile Energien ausgerichtet, welche zu mehr als zwei Drittel importiert werden müssen und damit die österreichische Handelsbilanz belasten. Die vergleichsweise niedrigen Aufwendungen für Energieimporte der letzten Jahre sind in erster Linie auf die gegenwärtig niedrigen Weltmarktpreise zurückzuführen. Betrugen die Brennstoffimporte am Höhepunkt der zweiten Ölkrise (1981) noch 18,7 % der Gesamteinfuhren, so gingen sie infolge der Verbilligung von Erdöl und anderen Energieträgern auf 3,1 % (1998) zurück. Vergleicht man die Erdölimporte von 1997 und 1998, so stiegen diese zwar um 10 % an, doch sanken die Importausgaben um gleichen Zeitraum um etwa ein Drittel auf etwa 10,6 Mrd. Schilling. Ein neuerlicher Anstieg der Weltmarktpreise würde damit verbunden auch zu beträchtlich höheren Ausgaben für Energieimporte führen. (Quelle: Österr. Statistisches Zentralamt; www.oestat.gv.at/fachbereich_04/energie und .../fachbereich_06/aussenhandel).

Noch immer werden in Österreich fossile Energien zur Erzeugung von etwa 15.000 GWh Strom eingesetzt. Hierfür sind etwa 3,3 Millionen Tonnen Öl oder 5 Millionen Tonnen Steinkohle erforderlich. (Quelle: FECHNER, H., 1999; Potentiale der Erneuerbaren Energien und Stand der Technik; in: Öko-Strom - aus der Region - für die Region; Symposion am 24.9.1999 in Weiz, Stmk)

Etwa ein Viertel des österreichischen Energieverbrauches geht auf Erneuerbare Energiequellen zurück, womit Österreich neben Schweden und Finnland an der EU-Spitze liegt. Dieser hohe Anteil erneuerbarer, heimischer Energien ist etwa zur Hälfte auf nachwachsende Roh- und Reststoffe sowie auf Wasserkraft zurückzuführen (Quelle: MOLTERER, W., 1998: Biomasse als Zukunftschance; in: Energie für die Zukunft, Erneuerbare Energieträger, Wien). Der EU-Durchschnitt regenerierbarer Energien liegt hingegen noch bei etwa 5 %.
Der Anteil elektrischer Energie beträgt gegenwärtig etwa 15% des österreichischen Energieverbrauches. Bezüglich des Anteils an elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen schreibt das österreichische Bundes Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetzes (Bundes ElWOG, 1998) im § 31 vor, daß bis zum Jahr 2005 3 % der für die Abgabe an Endverbraucher erforderlichen Strommenge aus fester oder flüssiger heimischer Biomasse, Biogas, Deponie- und Klärgas, geothermischer Energie, Wind und Sonnenenergie stammen müssen. Wasserkraft fällt nicht unter diese Bestimmung. Schon heute aber entstammen etwa 8 % der in Österreich aus Wasserkraft erzeugten elektrischen Energie Kleinkraftwerken mit weniger als 5 MW Leistung (Quelle: PELIKAN, B., 1999: Wie die Kleinwasserkraft in Österreich diskriminiert wird; in: Erneuerbare Energie; Energie 2, Wien).

Ungeachtet der beinahe erdrückenden Dominanz fossiler Rohstoffe zeigt sich in letzter Zeit eine immer größere Nachfrage nach Erneuerbaren Energien. Neben ihren Umweltvorteilen zeichnen dafür auch die mittlerweile kostengünstige Gewinnung sowie ihr immer einfacher und bequemer werdender Einsatz verantwortlich.
Weiters verringert die Nutzung regenerativer Energien die teuren Importe an fossilen Energien, wodurch die entsprechende Wertschöpfung im Land verbleibt. Derart entsteht ein enormes Potential an bis zu 30.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen. (SCHMIDL, J. 1999; Contracting, Königsweg für Klimaschutz; in: Ökoenergie 36, Wien).

Potential der Erneuerbaren in Österreich (nach FECHNER, H., 1999; Potentiale der Erneuerbaren Energien und Stand der Technik; In: Öko-Strom - aus der Region - für die Region; Symposion am 24.9.1999 in Weiz, Stmk)

· Nur etwa 3 % der Österreichischen Staatsfläche würden bei heutigen Wirkungsgraden von Solarzellen ausreichen, um den Gesamtenergieverbrauch Österreichs mittels Photovoltaik, zu decken

· Mittelfristig könnte mit Windenergie etwa 20 % der Stromerzeugung in Österreich gedeckt werden

· Etwa 40 % des Gesamtenergieverbrauches in Österreich werden zur Warmwasserbereitung und Heizung eingesetzt. Durch energieeffiziente Bauweisen, Niedrigstenergiehäuser und den Einsatz von Erneuerbaren Energien (Sonnenkollektoren zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung, Photovoltaik, etc.) wäre dieser Betrag stark reduzierbar


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AutorIn: Christoph Koessler; Copyright: bvee; Publiziert von: Matthäus Ittner (mittner)
factID: 123374.1; Publiziert am 16 Jul. 2003 16:23
 
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