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Biomasse - Sonnenenergie biologisch gespeichert
 
1. Erklärung
Biomasse hat ihren Ursprung im Sonnenlicht.
Pflanzen verwerten Sonnenlicht und bauen aus anorganische Grundstoffen wie CO2, Nährstoffen sowie Wasser organische Verbindungen auf. Sie speichern gleichsam "Sonnenenergie" in ihren Geweben. Dies ist der natürlichste Weg der Energieumwandlung und vor allem ein ganz normaler Vorgang der Natur.

2. Technologie der Energie aus Biomasse
Die Biomassenutzung zur Energiegewinnung erfolgt auf direktem Weg durch Verfeuerung fester (z.B.: Hackschnitzel) und flüssiger (z.B.: Pflanzenöl) pflanzlicher Biomasse. In Kraft-Wärme-Kopplungen werden Wärme und Elektrische Energie nebeneinander produziert.
Die "indirekte Energiegewinnung" aus Biomasse liegt in der Produktion von Biosprit. Entweder durch Vergärung zucker- (z.B.: Zuckerrübe) und stärkehaltiger Biomasse (z.B.: Kartoffel) zu Alkohol oder durch "Umesterung" von Preßölen zu "Biodiesel". Technisch ausgereift, zur Zeit jedoch nur von untergeordnetem Interesse, sind die großangelegte Verflüssigung und Vergasung fester Biomasse in leichter hantierbare Brennstoffe.
Der Energiegehalt von Holz und "holzähnlicher" Biomasse beträgt mit etwa 16 MJ/kg bis 20 MJ/kg etwa 40 % bis 45 % jenes von Heizöl (42 MJ/kg). Pflanzenöle liegen im Energiegehalt nur geringfügig unter Heizöl.
(vgl.: Erdgas: 36 MJ/kg; Steinkohle: 29 MJ/kg)

3. Rohstoffe
Energiepflanzen liefern in unseren Breiten jährliche Erträge / Zuwächse im Bereich von 10 bis 25 Tonnen Trockenmasse je Hektar, das sind etwa 1 bis 2,5 kg je Quadratmeter. Dies entspricht dem Energiegehalt von etwa 4.000 bis 10.000 Liter Heizöl und einer "Nicht-Freisetzung" von 10 bis 20 t CO2 je Hektar und Jahr!

4. Einteilung nach dem Verwertungszweck
• Nützt man den gesamten Aufwuchs zur Energiegewinnung durch Verbrennung spricht man von thermischer Ganzpflanzenverwertung der öl-, faser- und stärkehaltigen Biomasse.
• Manche Pflanzen weisen in Ihren Speicherorganen besonders hohe Gehalte an vergärbaren Inhaltsstoffe (Zucker, Stärke) auf. Verwertet man nur diese Teile, und gewinnt daraus durch Gärung Alkohol (Biospritt), spricht man von Alkoholproduktion aus zucker- und stärkeliefernden Pflanzen.
• Bei der Ölgewinnung nutzt man nur die ölreichen Samen der "Ölfrüchte". Ausgepreßt liefern die Samen ein Öl, welches enweder direkt oder nach einem Zwischenschritt der chemischen Umesterung als flüssiger Energieträger zur Verfügung steht (Biodiesel).


Metainfo:
Autor: Christoph Koessler; Copyright: bvee; Publiziert von: Matthäus Ittner (mittner)
factID: 123383.1; Publiziert am 17 Jul. 2003 09:58
 
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