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Österreich
 
Auch in Österreich weckte die Energiekrise das Interesse an erneuerbaren Energien. Die staatlichen Forschungsanstrengungen konzentrierten sich auf kleine Anlagen. Trotz ansehnlicher technischer Lösungen blieb der rasche Erfolg aus. Dies, die Beruhigung auf dem Energiemarkt und vor allem das Fehlen einer Erprobungs- und Absatzmöglichkeit auf dem Heimmarkt, brachten die Forschungsanstrengungen zum Erliegen. Ein vielversprechendes privatwirtschaftliches Projekt wurde 1986 von einer steirischen Firma entwickelt. Sie entwarf ein weitblickendes Konzept einer drehzahlvariablen 500kW bzw. 600kW Maschine mit 36m Rotordurchmesser. 1987 und 1991 wurden sechs Prototypen in Kalifornien errichtet, die sich gut bewährten und international aufhorchen ließen. Wegen finanzieller Schwierigkeiten der Geldgeber kam ein zugesicherter Großauftrag nicht zustande. Die Firma stieg aus dem Windgeschäft aus.

Lange Zeit wurde angenommen, dass in Österreich nicht genügend Wind wehen würde. Erst Messungen von interessierten Laien Ende der 80er-Jahre bewiesen die guten Windverhältnisse.
Die Diskussion um die Schaffung von fairen Tarifen für erneuerbare Energien begann 1991. Nach drei Jahren Verhandlung kam es 1994 zu einer ersten Förderregelung: In den ersten drei Betriebsjahren wurde der übliche Tarif für produzierte Elektrizität von ca. 65 Groschen verdoppelt. Zusätzlich förderte das Umweltministerium die Errichtung von Windkraftanlagen mit 30%.
Um die Bemühungen für bessere Rahmenbedingungen für die Windkraft zu bündeln, wurde 1993 die Interessengemeinschaft Windkraft Österreich (IG Windkraft) gegründet. Sie ist seit damals die österreichische Interessenvertretung für Windkraftbetreiber und –Firmen.

Infolge der neuen Regelung wurde 1994 die erste größere Windkraftanlage in Österreich errichtet. Sie steht im Marchfeld und hat eine Leistung von 150kW. 1995 folgten weitere Windräder, darunter das erste „Bürgerwindrad“ in Michelbach, das von über hundert Personen gemeinsam finanziert wurde. Ende 1996 lief die Förderung aus.
1998 wurde in Österreich ein neues Stromgesetz beschlossen. Es stand auch im Sinne einer Umorientierung des Stromsektors. Deshalb wurde festgelegt, dass der Anteil an ökologisch erzeugtem Strom (ausgenommen Wasserkraft) bis zum Jahr 2005 von derzeit 0,3% auf 3% vervielfacht werden soll. Die Länder wurden verpflichtet, neue Einspeisetarife auch für Windkraftanlagen festzulegen. In einigen Bundesländern wurde der Preis so angesetzt, dass nun ein wirtschaftlicher Betrieb möglich ist. In anderen Bundesländern blieb der Tarif auf sehr niedrigem Niveau. Durch die neuen Tarife kann mit einer deutlich schnelleren Entwicklung der heimischen Windkraft gerechnet werden als in den Jahren zuvor.


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Autor: Stefan Hantsch; Copyright: Stefan Hantsch; Publiziert von: Matthäus Ittner (mittner)
factID: 123465.1; Publiziert am 17 Jul. 2003 10:43
 
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