Die Atmosphäre umgibt unseren Planeten wie eine dünne Haut. Sie nimmt einen Teil der Wärmeabstrahlung von der Erdoberfläche auf, wodurch sie sich erwärmt und gleichsam einen Teil der Wärmeabstrahlung wieder auf die Erdoberfläche zurückwirft. Diese Vorgänge bezeichnet man als den natürlichen Treibhauseffekt, sie erhöhen die mittlere Temperatur auf unserem Planeten um etwa 30 Grad und ermöglichen erst jenes Leben auf der Erde, wie wir es kennen. Zusätzlich zu dem natürlichen Gehalt an Treibhausgasen, vornehmlich Kohlendioxyd und Wasserdampf, gelangen große Mengen an Treibhausgasen anthropogenen Ursprunges in die Atmosphäre. Ihr Anteil ist seit Beginn der Industrialisierung um etwa 30 % bis 250 % angestiegen. Parallel dazu war ein Anstieg der bodennahen Lufttemperaturen um 0,5 °C bis 0,7 °C weltweit innerhalb des letzten Jahrhunderts meßbar. Mit der für die Mitte des 21. Jahrhunderts vorhergesagten Verdoppelung des atmosphärischen Kohlendioxydgehalts wird auch eine Erhöhung der mittleren Lufttemperaturen um 1 °C bis 3,5 °C erwartet (Quelle: SEILER, W. und HAHN, J., 1997: Die globale Änderung des Klimas; in: Klimaschutz auf dem Weg nach Kyoto; Energy 5, Wien). Dieser Temperaturanstieg beschleunigt einerseits das Abschmelzen des Polareises, andererseits dehnen sich die Wassermassen der Ozeane in Folge der Erwärmung aus. Dadurch steigt der Meeresspiegel. Auch nimmt der Energieumsatz in der Atmosphäre infolge dieser Temperaturerhöhung zu. Das Wetter wird turbulenter, Witterungsgegensätze werden größer und Extremwetterlagen nehmen an Häufigkeit sowie Intensität zu. Die Ausgewogenheit des Klimas läßt nach. Volkswirtschaftliche Schäden drohen dann nicht nur aus Unwettern, sondern ganz allgemein aufgrund der vermehrten und heftigen Wetterkapriolen.
