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Einleitung
 
Was ist Biomasse?
Grob gesagt ist Biomasse “alles, was nachwächst”. In der Praxis hat man es vor allem mit Holz – in der Form von Stückholz, Hackschnitzeln oder Pellets – aber auch mit Stroh und Energiepflanzen, Raps und anderen Ölpflanzen zu tun. Biogas, Klärgas und Deponiegas, die durch die Vergärung von Biomasse unter Luftabschluss entstehen, werden ebenso zur Biomasse gerechnet wie die Ablaugen der Papierindustrie. In der ÖNORM M 7101 heißt es klar und deutlich: “Biomasse sind organische Stoffe biogener, nicht fossiler Art. Dazu zählen unter anderem forstliche und landwirtschaftliche Biomasse.”

Biomasse war wohl – neben seiner eigenen Muskelkraft – der erste Energieträger des Menschen. Vielfach setzt man sogar die Menschwerdung mit der Kunstfertigkeit gleich, das Feuer zu beherrschen. Feuer bedeutete für die frühen Menschen Leben, das Feuer ermöglichte es ihnen, einen geschützten Bereich zu schaffen, sich gegen die Gewalten der Natur abzugrenzen, und es machte es möglich, unwirtliche Gegenden zu besiedeln.
Über Jahrtausende war Biomasse praktisch der einzige Energieträger, den die frühe Menschheit nutzte. Erst später wurde die Windenergie genutzt – zum Antrieb von Schiffen – und etwa aus der Zeit um Christi Geburt liegen uns die ersten Berichte über die Nutzung der Wasserkraft in Mühlen vor.
Wind, Biomasse und Wasserkraft sind sogenannte “erneuerbare” Energieträger. Das heißt, dass sie sich in menschlichen Zeiträumen, angetrieben durch die Kraft der Sonne, in ewigen Kreisläufen erneuern. Ihre Nutzung erfolgt, indem sich der Mensch in diese Kreisläufe einklinkt.
Die Pflanzen können unter Ausnutzung des Lichtes der Sonne aus Wasser und aus dem Kohlendioxid der Luft ihre Substanz aufbauen – ein Baum beispielsweise das Holz. Verbrennt man dieses Holz, um Energie zu gewinnen, so wird dadurch das Kohlendioxid wieder an die Atmosphäre zurückgegeben, der Kreislauf ist geschlossen.

Den erneuerbaren stehen die fossilen Energieträger gegenüber. Bei diesen handelt es sich um Biomasse, die in geologischen Zeiträumen in der Erdkruste eingelagert wurden. Durch diesen Prozess wurden gigantische Mengen an Kohlenstoff aus der Erdatmosphäre entfernt, was es in der Folge erst möglich machte, dass sich das Leben in der Form, wie wir es heute kennen, entwickelte.
Durch die Nutzung fossiler Energieträger – Erdöl, Erdgas und Kohle – führen wir unserer Atmosphäre diesen Kohlenstoff aber wieder zu, in einer Einbahnstraße und ohne einen Kreislauf zu schließen! Wir nehmen dadurch in Kauf, dass wir das Klima unserer Erde ändern.


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AutorIn: Johannes Schmidl; Copyright: Johannes Schmidl; Publiziert von: Matthäus Ittner (mittner)
infoID: 123516.1; Publiziert am 17 Jul. 2003 11:22
 
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